Damit ihr nicht alles doppelt lesen müßt, gibt es halt mal eine neue Seite…
Tag 2 begann bei mir persönlich mit der Überlegung, ob man das Fussspray eventuell prophylaktisch trinken könnte. Aber auch meine beiden Mitreisenden waren nicht gerade das was man das blühende Leben nennt.
Also erstmal Frühstück. Bettina hatte am Tag vorher ihre heissgeliebten Schokocroissants bei „Pret a Manger“ (aus England importiere gesunde Nahrung!!) entdeckt und auch der Kaffee war nicht zu verachten. Wir liessen sie gerne gewähren, denn wir hatten zu ihrem Missfallen heute U-Bahnfahren auf dem Programm.
Wallstreet und Ground Zero waren unser Tagesziel und diese befinden sich nun mal am Südzipfel von Manhattan. Also dackelten wir leicht fusslahm erstmal los, wurden dann von einem sehr netten Herren, dem wir wohl etwas desorientiert vorkamen, über die U-bahnen sehr detailliert informiert und bekamen noch ein paar Besichtigungstipps mit auf den Weg.
Die Fahrt verlief ohne besondere Vorkommnisse, nachdem wir uns für eine Fahrkartenvariante entscheiden konnten.
Erstes Ziel war die Wallstreet, das absolute MUSS auf Reinholds Wunschliste. Die Strasse heißt so, weil sie genau entlang eines nicht mehr vorhandenen Walls verläuft, der mal vor Engländern schützen sollte. Hingehockt, Photos gemacht und Leute geschaut.
Auf dem Weg zur Wallstreet hatten wir noch einen kurzen Abstecher in die Trinity Church gemacht, die beim Angriff auf das World Trade Center zu trauriger Berühmtheit gelangte, da sie vollständig unter Schutt und einem großen Baum begraben wurde aber dennoch völlig unversehrt blieb, wie auch die alten Grabsteine auf ihrem Gelände. Während der Bergungsarbeiten diente sie später auch als Aufenthalts und Verpflegungsraum für die Arbeiter am Ground Zero.
Der eigentliche Ground Zero gleicht einer riesigen Baustelle, da die Arbeiten für den neuen Freedomtower auf Hochtouren laufen, da er 2011 fertiggestellt sein soll. Dennoch beschlich uns alle 3 ein sehr bedrückendes Gefühl. Den Gang in das Memorialcenter haben wir dann auch erstmal verschoben, da die Gedenkplatten und -bilder an der nebenliegenden Feuerwache mehr als beeindruckend war. Über einen Brückengang über einen Teil von Ground Zero gelangten wir dann in das wiederhergestellte World Financial Trade Center .
hier brauchten wir erstmal ein kleines Päuschen. Schnell zu Starbucks und draussen an den Hafen gesetzt. Dort hatten wir einen tollen Blick auf Brooklyn und die Freiheitsstatue.
Da wir uns zwischenzeitlich etwas frischer fühlten, wollten wir ein Stück zu Fuss gehen.
Fortsetzung:
Hier kommt man ja fast zu nix, obwohl unsere Alltag (siehe Bericht Startseite) doch eher in ruhigen bis langweiligen Bahnen verläuft, das Autofahren hier mal ausgenommen.
Bevor wir uns gleich auf den Weg ins Stadion machen, will ich Euch schnell noch über den Rest unseres NY Aufenthaltes berichten.
Das mit dem ein Stück gehen wurde dann doch unvermutet eine längere Sache und um es vor weg zu nehmen, laut Karte dürften es (mit rechts rum gucken und oh und ah und links rum das selbe) dann doch geschätzte 10 km in senkender (30 Grad Celsius) Hitze geworden sein. Da half abends auch keine Fussspray mehr – oder hätten wir es doch mal trinken sollen…?!? Naja ich will hier mal nicht abschweifen, sonst wir der Bericht ja nie fertig!
Der Battery Park ist eine Park- und Wohnanlage am Südzipfel Manhattans, insgesamt ist die Stadt sowieso erstaunlich grün, wie ihr noch sehen werdet.
Da wir sowieso in Richtung Norden wollten, auf meinem Plan die Empfehlung von Mike, die High Line, stand und Bettina gerne mal durch Soho schlendern wollte. Auch hatten wir in unserem Reiseführer interessantes über den Meatpacking District (ehemaliges, aber teilweise noch aktives Schlachthofviertel gelesen.
So entschieden wir uns die Greenwich Street nach „Oben“ zu gehen. Sie führte uns durch das sehr schöne und ein bisschen italienisch anmutende Tribeca. Hier haben wir in einem kleinen Supermarkt halt gemacht und lustige Dinge gekauft. Mein Nudelsalat war super, Reinholds Nuss-Schokoladehäufchen entpuppten sich als mit Karamel gefüllt, was sie wegen der Süsse quasi ungeniessbar machte. Irgendwann landeten wir dann automatisch in SoHo und dann in Greenwich Village, welches auch den Meatpacking District beinhaltet. Nach dem Überqueren der legendären Christopher Street machten wir in einer kleinen Seitenstrasse Päuschen bei handmade Icetea. Und wie von selbst standen wir plötzlich vor dem Eingang der High Line.
Dies ist eine alte Bahntrasse, die hoch über der Strasse (deswegen auch High – höhö) verläuft und nicht mehr benutzt wird. Anstatt sie abzureissen, haben sich die Anwohner eingesetzt und nun ist dort ein Park entstanden. Wunderbar!!!
Da wir die Toiletten nicht finden konnten (wir standen bei bei späterer Betrachtung quasi direkt davor) haben wir kurz den Park verlassen und sind runter in den Chelsea Market, eigentlich nur um den Ice Tea rauszulassen. Da die Markthallen aber so schön waren (Reinhold hat sich richtig verliebt) sind wir erstmal noch ein Ründchen dort entlang gegangen.
Dann wieder hoch auf die High Line und bis zum Ende an der 20igsten Strasse durchgegangen. Dort angekommen waren wir schon ziemlich platt und ein bisschen unterzuckert. Da Reinhold den Adresszettel des empfohlenen Steakhauses im Hotel hatte liegen lassen, fehlte uns die Kraft danach zu suchen (wir haben es aber zufällig hier in Canton gefunden und auch schon zweimal dort). Aber den Photoladen haben wir gefunden und Reini dort freien Lauf gelassen, während Bettina und ich den Gefrierzonenwartebereich bevölkert haben. Mittlerweile völlig ohne Energiereserven wollten wir einen kleinen Snack bei Pret nehmen (es war 18 Uhr), aber der erste machte uns die Tür vor der Nase zu.
Aber ich könnte Euch ja hier nicht berichten, wenn wir nicht doch noch was zu futtern und vorallem zu trinken bekommen hätten….
Nach einer kurzen Fussspraypause im Hotel, haben wir uns dann doch noch mal in die Grand Central Station zum Essen geschleppt. Jeder ein bis zwei Bierchen und der Abend war gelaufen.
Tag 3
… stand ganz unter dem Motto: Ich will Geld ausgeben und zwar sofort….
Aber erstmal hieß es wieder die 6. rauf bis Central Park und dann die 5. von hinten aufrollen. Wir hatten die letzten beiden Tage relativ artig nur geschaut und nicht gekauft, doch kleine Präsente für zu Hause und natürlich auch etwas für uns mußten natürlich nun erlegt werden.
Apple, Atibatimoti (Reinholds Kreation, da er sich in den 3 Tagen den Namen Abercrombie nicht merken konnte – wir aber gelernt hatten ihn zu verstehen) und ein Blick ins Rockefeller Center standen auf der ToDo-Liste! Da es hiervon keine Bilder gibt, wenigstens mal eins von unserem Hotel (das Haus mit dem weißen Säuleneingang).
Somit verlief der der erste Teil des Tages recht unspektakulär. Reinholds Leiden beim Warten in Einkaufsläden kann ich leider nicht angemessen in Worte fassen – ich bitte aber an dieser Stelle um ein mitleidiges ohhhh beim Lesen dieser Zeilen. Dies sollte sich mit dem Einstieg ins Taxi zum Flughafen schlagartig ändern. Denn passenderweise, wenn wir pünktlich irgendwo (nämlich am Check-In Schalter mit Aussicht auf ähnliches Chaos wie beim Einchecken gefasst) sein müssen, meinte der New Yorker Verkehrsstau sich in seiner vollen Pracht zeigen zu müssen. Der Taxifahrer (in seiner Ehre gepackt) glänzte durch Variantenreichtum und sportlichen Fahrstil, wir 3 auf der Rückbank durch blasse Gesichter, „wir verpassen den Flieger“ und mach das Fenster auf ich glaub mir wird schlecht, weil da ein Gewitter kommt.
Denn zu diesem Zeitpunkt hatte Bettina (sicher zwischen uns beiden eingeklemmt) eher die Hoffnung als die Befürchtung, dass wir nicht mehr rechtzeitig ankommen. Kamen wir aber! Brachte uns aber nichts, den das Flugzeug war nicht pünktlich.
Dies wußten wir beim Einchecken aber noch nicht. Bettina also immer mit bangem Blick gen Himmel, wir eher mit dem dämlichen Gepäck und dem Suchen nach Gepäckband für Oversize Gepäck (wir haben gar nicht viel gekauft-wieso jetzt Oversize???) beschäftigt.
Um 19 Uhr sollten wir starten, man sprach dann von 20 Uhr wegen Gewitterfront, eingestiegen sind wir dann endlich um 23:30 Uhr und abgeflogen (sehr ruhiger Flug) um 23:50 Uhr. Im Vergleich mit den Leuten die um 13 Uhr fliegen sollten und dann um 23 Uhr abflogen und die ganze Zeit in dem Terminal mit der ausgefallenen Klimaanlage sassen,standen oder lagen, hatten wir es also noch gut getroffen. Wir hatten sogar alle einen Sitzplatz gefunden und Reinhold war damit beschäftigt sein Telefon aufzuladen, weil der Stecker immer aus der Dose plumpste… Wenigstens war im nicht langweilig.
In dem Bewusstsein, dass Max am nächsten Morgen um 10 Uhr spielt, bildeten sich langsam bereits Augenringe. Das Chaos (was wir wegen Übermüdung mit anzettelten) beim Autovermieter, lässt sich kaum in Worte fassen. Irgendwann um 2 Uhr waren wir dann im Bett… Wie ihr seht auch vermeidlich langweilige Shoppingtage können noch spannend enden…
Das war NEW YORK, aber ich denke wir werden alle noch mal hinfahren…
Also ICH werde da sicher nicht nochmal hinfahren… zumindest nicht mit zwei Frauen.
Reinhold der Leidende
Hallo Ihr lieben,
vielen Dank für diese wirklich erheiternde Berichsterstattung!!!
Jetzt habe ich ja schon eine kleine Vorahnung, was mich im August erwarten wird!!
Viele liebe Grüße
Christian